An der Ausfahrt des B6-Parkplatzes Hasenwinkel |
Der
Kreis schließt sich: Am 1. Januar 2019 soll nun die Bundesstraße 6
in die Bundesautobahn A 36 umgewidmet werden.
Damit
finden Diskussionen und Planungen ein Ende, die seit über sieben
Jahren mehr oder minder geführt wurden,
Den
Versuch, eine öffentliche Diskussion dazu anzuregen, unternahm wohl
als Erste die Online-Plattform POLITISCHES SALZLAND am 1. Juli 2012
unter der Schlagzeile „Bundesstraße
ade, Bundesautobahn ole? - Eine Politposse“ .
Inhalt
dieses Beitrags war u. a. ein Offener Brief zum Thema, gerichtet an
alle Fraktionen des Kreistags, welcher von diesen mehrheitlich
ignoriert wurde.
Deshalb
folgten weitere Anmerkungen in den Blogs POLITISCHES SALZLAND und
POLITISCHES SEELAND, zuletzt am am 30. März vergangenen Jahres, die
alle unkommentiert blieben.
Und
auch neue Argumente pro Autobahn gab es nicht, eine
Kosten-Nutzen-Analyse offerierte niemand der kommunalpolitischen
Öffentlichkeit.
Welchen
Nutzen diese Umwidmung nun tatsächlich haben wird, bleibt eine Sache
des Gefühls, der Emotionen.
Doch
eines steht fest: Die Umwidmung wird teuer, jedoch hat sich bis jetzt
niemand aus der Deckung getraut und wenigstens annähernd beziffert,
wie viel Hunderttausende oder gar Millionen EURO allein die
Neubeschilderung kosten wird.
Wer
sich dabei an die Kosten einer Neuanfertigung gestohlener
Ortseingangsschilder in Nachterstedt erinnert, dem dürfte bei
solchen Überlegungen schwindelig werden.
Das
aber ficht die führenden Kommunalpolitiker der Stadt Seeland nicht
an.
In
einem Artikel der MITTELDEUTSCHEN ZEITUNG vom 1. Oktober auf Seite 9
der Printausgabe sieht die Bürgermeisterin der Stadt Seeland die
zukünftige A 36 als „eine eigene Form von Infrastruktur“ und der
Vorsitzende des Stadtrats erwartet gar substanziell neue
Streckenvorschläge für Autofahrer im Internet und via
Navigationsgerät.
Wie
das denn? Autoreisende werden seit Jahren schon natürlich über die
B6 geleitet, wenn z. B. dies die kürzere Verbindung ist. Die
Umwidmung wird daran nichts ändern.
Und
bei schweren Verkehrsunfällen rückt das HLF 20, das neue
Hilfeleistungslöschgruppen-fahrzeug der Feuerwehr, demnächst in
Hoym stationiert, unabhängig davon aus, ob es ein schwerer Unfall
auf der B6 oder einer A 36 war.
Nein,
es bleibt dabei: Ein bezifferbaren, offensichtlichen
infrastrukturellen Nutzen hat die Umwidmung der B6 zur Autobahn
nicht. Im Gegenteil.
Dabei
fällt einem sofort NOVELIS Nachterstedt ein. Dort wurde investiert
und wird jetzt produziert, ohne das dies vom Status der B6/A36
abhängig gemacht wurde. Oder?