Donnerstag, 10. Januar 2019

Die Gatersleber Pothofstraße: Was lange währt, wird endlich gut …?

Pothofstraße im April 2018
Dem Gatersleber Ortsbürgermeister Mario Lange war echte Freude anzumerken, als er im Januar 2017 gegenüber der MITTELDEUTSCHEN ZEITUNG entspannt auf die zwei wichtigsten Investitionsvorhaben des Jahres im Ortsteil Gatersleben der Stadt Seeland hinweisen konnte, den grundhaften Ausbau der Pothofstraße und den Baustart des Bauprojekts „Seniorenwohnpark am Heckenteich“, verantwortet und getragen vom Arbeiter-Samariter-Bund.

Dafür werde man die Sanierung der Fahrtgasse auf das Jahr 2018 verschieben müssen.

Um es vorweg zu nehmen: Bis heute sind ziemlich genau zwei Jahre ins Land gegangen und fertig ist davon lediglich und teilweise (!) die Pothofstraße. Mit einer ganz eigenen Baugrafik. Es fehlt die Vollendung des 2. Bauabschnitts, der erste und der dritte des gemeinsamen Vorhabens mit dem Wasserzweckverband Ostharz sind fertig und in Rechnung gestellt.

Zum Seniorenwohnpark (Pflegezentrum: Neuer Plan fürs Millionenprojekt) ist anzumerken, dass dieser über einen demonstrativen ersten Spatenstich und das Pflanzen eines Baums im März 2016 nicht hinausgekommen ist (Siehe Foto, September 2018). Und das bebaubare Areal am Neuen Weg blieb unberührt, ein Prinz, der das Gatersleber Dornröschen wach küsst, ist nicht in Sicht.

Gatersleben kann also dem Flughafen BER, der Hamburger Elbphilarmonie oder STUTTGART 21 sein bescheidenes Wasser reichen. Alles verzögert, aus der Grafik und natürlich um Längen kostspieliger. Einfach traurig.

Den zweiten Bauabschnitt will und muss man nun überplanen, u. a. aufgrund der der erst jetzt wahrgenommenen Probleme im Baugrund und der drohenden Beschädigungen der angrenzenden Gebäude.
Und das wusste man nicht schon bei der Planung? Und wann soll die Straße nun vollständig fertig gestellt werden?

Ganz davon abgesehen, dass dies alles den Druck auf einen außer Rand und Band geratenen Haushalt der Stadt, der ohnehin seit Jahren schon ein Nothaushalt ist, unabsehbar vergrößert.

Dies in einem solchen Ausmaß, dass eine direkte Abhängigkeit zwischen der endgültigen Fertigstellung des Pothof-Projekts vom Verkauf des Oberhofs resp. des „alten Rathauses“ hergestellt wird.

Dabei wurde in der 24. Ortschaftsratssitzung im Januar 2017 versichert, die notwendigen finanziellen Projektmittel für das Pothof-Projekt seien im Haushalt der Stadt Seeland schon eingestellt. Wirklich? Mehr als nur traurig.

Und ist es nicht ein Witz, dass vermutlich hunderttausende EURO vom Bund bzw. Sachsen-Anhalt aufgewendet werden müssen, um die einstige B 6n als Autobahn A 36 schilderseitig auszuweisen?

Dort Investitionen in Sinnlosigkeiten, hier dagegen Ebbe in der Kasse für dringend zu realisierende Notwendigkeiten.

Alles politische Munition für jene, die den deutschen Staat von heute in seiner Verfassung in Frage stellen. Schon bemerkt?