Donnerstag, 27. Juni 2019

Offene Gärten rund um den Alten See (II): Welcher Alte See? Ein regionalgeschichtlicher Irrtum!


Angesichts beeindruckender Gartenreiche engagierter „Laubenpieper“ der IG Offene Gärten rund um den Alten See gerät natürlich die Frage nach einem Alten See in der Region sowohl in der Moderne wie auch als vergangenes Relikt in den Hintergrund.

Doch bedarf es dennoch einer Richtigstellung: Einen Alten See als Teil der hiesigen Seenlandschaft gab es weder als geschichtlichen Fakt, noch existiert er in der Gegenwart des Harzvorlands zwischen Gatersleben und Aschersleben.

Doch gab es hier schon vor der Zeitenwende eine weite Wasserfläche, durchbrochen von sumpfigen Arealen, kleinen Inseln und Halbinseln, die vom heutigen Aschersleben bis fast bis zum Quedlinburg der Gegenwart reichte.

Da dieser See zunehmend verschlammte, befahl der Halberstädter Bischof Burchard 1446 durch diverse Bauten Frischwasser der Selke in „die See“ einzuleiten, die sich darauf entwickelnde Fischerei sollte u. a. auch die nötigen Mengen Fisch als geschätzte Fastenspeise liefern. 


Noch heute erinnert das Gatersleber Ortsteilwappen an diese Absicht.

Gegen den nachdrücklichen Widerstand der Aschersleber Bürgerschaft begann 1703, verfügt vom preußischen König Friedrich I. (1657 – 1713), die allmähliche Trockenlegung „der See“, um wertvolle Ackerflächen zu gewinnen.

Übrigens: Wenn sich der Autor richtig erinnert, so war die weibliche Diktion „die See“ selbst bis ins 20. Jahrhundert durchaus üblich.

Der Aschersleber Landwirtschaftslehrling wurde noch Mitte der 1970er ausdrücklich „in die See“ bei Frose geschickt, um dort in der Beregnung zu arbeiten, der einstige Seeboden hatte seinen eher sandigen Zustand bewahrt und stand für hohe Fruchtbarkeit, Bewässerung vorausgesetzt.

Heute gelten nur der Aschersleber/Wilsleber/Junkerssee als folgerichtige Überbleibsel „der See“, das Seeland mit rund um den Nachterstedter Concordia-See dagegen ist eine Tagebau-Folgelandschaft, ab 1828 wurde hier Braunkohle im Tiefbau gefördert.

Sie wollen mehr dazu wissen? Hier werden Sie fündig.

Donnerstag, 13. Juni 2019

Offene Gärten rund um den Alten See (I): Den Startschuss gab der Küchenhof Seeland in Gatersleben

Gegründet ursprünglich als Unternehmen für hochqualitative Projektierungen und Montagen moderner Küchenmöbel und -technik in Gatersleben hat der Küchenhof Seeland von Claudia Groth & Maik Riske längst den Status eines Geheimtipps verloren. 
Neben dem Küchenstudio haben sich auch das Kochstudio und eine kleine, aber feine Gastronomie nahtlos eingereiht, nun anschaulich eingebunden in einen großen Garten, geprägt vor allem von Hochbeeten jedweder Konstruktion, kleinen Tischen, Stühlen und Banken, lustig mit Milchkannen, Flaschen und Porzellan dekoriert.

Am vergangenen Pfingstsamstag eröffnete daher der Küchenhof Seeland das erste Wochenende der diesjährigen Offenen Gärten rund um den Alten See in Gatersleben und präsentierte dabei mit intuitiver Stilsicherheit (Alles kann seinen Platz haben.) eine Art harmonische Vielfalt diverser Gestaltungselemente eines Nutz- und Ziergartens.

Auffallend dabei die harmonische Gewichtung von Gemüsepflanzen, Blumenbeeten, Hecken und Dekorativem von der Bügelflasche bis zur Napfkuchenform, letzteres schien vielfach vom Wertstoffhof stammend, also eigentlich schon im Zivilisationsmüll gelandet und doch wiederbelebt. Ein Fingerzeig.


Wohl jeder der zahlreich erschienen Besucher war vor allem von der konstruktiven und gestalterischen Vielfalt der zahlreichen Hochbeete beeindruckt, ein Gestaltungselement in vielen Gärten der Moderne, welches zahlreiche Vorteile bietet.Und dies nicht nur für die immer etwas geplagten Bandscheiben engagierter Gärtnerinnen und Gärtner.

Alles in allem also so eine rundum gelungene Präsentation bei perfektem Frühsommerwetter und auch nach den Pfingstfeiertagen immer einen Besuch wert.Dabei wartet auch das Kraut der Unsterblichkeit auf die Gäste. Also wenn dies nicht ein Motiv ist …

(Lesen Sie auch zum Thema auf GATERSLEBEN.INFO und finden Sie dort mehr Fotos!)